Liebe Nora, wir freuen uns, dass Du Dir Zeit für ein Interview mit uns nimmst, damit Dich unsere Leser kennenlernen können.

Seit wann bist Du als Autorin tätig, und was hat Dich dazu bewegt, Autorin zu werden?

Ich schreibe eigentlich schon seit meiner Kindheit und habe von damals noch eine ungelenke Reisebeschreibung über eine Fahrt nach Italien, die ich mit meinen Eltern unternommen hatte. Dann kamen endlose Tagebuchergüsse und später kleine Novellen. Aber an eine Veröffentlichung mit einem richtigen Konzept habe ich mich erst viel später gewagt. Wer schon mal probiert hat, einen Verlag zu finden, weiß wie schwierig das ist. Ich hatte Glück und konnte 2005 meinen ersten Roman veröffentlichen: „Amélie und die Sturmzeit von Valfleur“, eine Geschichte, die während der französischen Revolution spielt.

Woher nimmst Du die Inspiration für Deine Bücher?

Ich habe schon immer sehr viel und gern gelesen, auch historische Biografien. Bestimmte Zeitepochen fand ich besonders faszinierend. Meist gab es da immer etwas, was noch im Dunkeln lag, was Spielraum für die Fantasie ließ. Oft ist mir dann beim Spazierengehen mit dem Hund ein Plot eingefallen, ich habe die Personen förmlich vor mir gesehen, die vor dem Hintergrund der Geschichte bestimmte Dinge erlebt haben könnten. Ich sage mir dann immer – so könnte es vielleicht gewesen sein!

Wie lange schreibst Du im Schnitt an einem Buch, und an welchen Orten fällt Dir das Schreiben besonders leicht?

Ein Jahr brauche ich auf jeden Fall. Manchmal auch etwas länger, denn man muss ja auch die Überarbeitungszeit des fertigen Romans einrechnen. Da findet man dann immer noch ein besseres Wort oder einen schöneren Satz, man streicht und korrigiert. Da ich meist Romane mit historischem Hintergrund schreibe, macht mir die Recherche großen Spaß. Dabei lernt man selbst immer wieder etwas dazu.
Ich schreibe überall, auch mit dem Laptop auf den Knien. Sehr gerne in meinem kleinen Zimmer in Paris, weil ich mir einbilde, dort besonders inspiriert zu sein. Und immer wieder spielt ja auch Teil meiner Romane in dieser wunderbaren Stadt. Ansonsten versuche ich, die magischen Orte in denen meine „HeldInnen“ agieren, zu besuchen um die Atmosphäre besser einfangen zu können.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag als Autorin aus?

Ich habe festgestellt, dass man sich das alles sehr gut einteilen muss. Auf die Inspiration kann man da nicht warten. Die kommt erst, wenn man sich an die Arbeit gemacht hat. Ich fange morgens meist gegen halb zehn Uhr an und schreibe etwa zwei bis drei Stunden. Dann gehe ich mit dem Hund eine Stunde spazieren, um den Kopf wieder klar zu bekommen. Am Nachmittag schreibe ich nochmal etwa zwei Stunden. Dieser Zeitplan ist aber sehr variabel, denn oft kommt etwas dazwischen. Man muss recherchieren, eine Lesung vorbereiten, das Lektorat des vorhergehenden Buches bearbeiten, die Mails, die Steuer und sonstigen Alltagskram erledigen – und last not least – die Social Medias bedienen.

Was sind Deine persönlichen Lieblings-Genres, und was begeistert Dich an diesen Genres ganz besonders?

Ich mag sehr gerne historische Romane oder Biografien, weil ich mich damit auf eine Zeitreise begeben kann, oder mich in das Leben einer längst vergangenen Zeit versetzen kann. Im Grunde mag ich aber außer den Klassikern jede gut geschriebene Geschichte, die mich fesselt und nicht mehr loslässt, bis ich sie ganz gelesen habe.

Was ist Dein persönliches Lieblingsbuch anderer Autoren?

Oh, da komme ich jetzt ganz schön ins Schwimmen. Ich habe so viele Lieblingsbücher und immer wieder Phasen, wo ich alles von einem bestimmten Autor lesen möchte. Im Moment gefällt mir Hans Fallada, Erich Maria Remarque, Paulo Coelho, Yasmina Khadra, aber auch der aktuelle französische Autor Pierre Lemaitre. Früher liebte ich Hermann Hesse, Emile Zola, Thomas Mann und bewunderte Daphne du Maurier mit ihrem Roman „Rebecca“. Alle meine Lieblingsautoren würden jetzt aber diese Seite sprengen.

Schreibst Du aktuell an einem neuen Buch, oder planst Du, an einer neuen Idee zu arbeiten?

Mein neuester Roman „Spielball des Schicksals“ wird Mitte Juli herauskommen. Er spielt auf zwei Zeitebenen – der Gegenwart und der Vergangenheit. Es geht um das Schicksal zweier sehr unterschiedlicher Frauen im Jahre 1862 in Deutschland, die sich in einem nicht enden wollenden Krieg zwischen Liebe, Eifersucht und Tod durchs Leben kämpfen müssen.
Einen neuen Roman habe ich auch schon begonnen. Aber ich verrate noch nichts vom Inhalt, denn ein kleines Geheimnis muss sein.

Auf welches Deiner Bücher bist Du ganz besonders stolz?

Auf meinen allerersten Roman „Bratkartoffeln und Rote Beete“, der auf dem Schicksal meiner Eltern im letzten Kriegsjahr basiert. Mit viel Mühe habe ich sie dazu gebracht, davon zu erzählen. Und ich habe sehr bewundert, wie sie diese schwere Zeit durchgestanden haben. Aber es hat mich auch fasziniert, dass es trotz aller negativen Erlebnisse auch Liebe und Glück gab. Dieser Roman ist ein sogenannter „Longseller“ geworden, es gibt ihn seit dreizehn Jahren als ebook.

Hast Du vielleicht einen oder mehrere Tipps, die Du angehenden Autoren mit auf den Weg geben kannst?

Einen wichtigen Tipp möchte ich voranstellen: Niemals aufgeben und sich nicht entmutigen lassen!

Ein Konzept machen. Ein genaues Exposé erstellen, damit man später nicht davon abschweift. Alles worüber man schreibt, muss sehr gut recherchiert sein.

Testleser organisieren, die ehrlich zu einem sind. Die einem sagen, ob eine Passage oder ein Satz zu lang sind.

Feste Arbeitszeiten einplanen und sich nicht davon abhalten lassen. Möglichst jeden Tag an seiner Geschichte weitermachen und wenn es nur ein paar Sätze sind. Sonst verliert man leicht den Faden.

Ich hoffe, ich konnte euch mit dem Beantworten dieser Fragen ein bisschen was von meinem Schreiballtag und meiner Motivation rüberbringen. Viel Spaß beim Lesen meiner Romane! Eure Nora

Das Team von Indie-Bücher bedankt sich ganz herzlich bei Dir und wünscht Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

 

Psst: Du kannst gerne über die Kommentar-Funktion Fragen an die Autorin stellen. Wir leiten diese dann weiter!

 

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