Kennt ihr schon das spannende Buch: “Der Märchenerzähler” von Antonia Michaelis? Nein? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt! Hier erfahrt ihr mehr zum Inhalt und eine Rezension zum Buch.

“Und der Schnee, der im Winter aufs Dach fiel, fiel leise, leise und deckte das Haus zu, den Lehnstuhl, die Bücher, die Kinderstimmen, deckte Anna und Abel zu, deckte die Parallelwelt zu, und alles war endlich sehr, sehr still.”

Geliebter Mörder?

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ZUM INHALT

Anna steht kurz vor dem Abitur, lebt in ihrer eigenen kleinen Blase und ist dem Alltagstrott verfallen. Bis sie plötzlich Abel kennenlernt. Abel Tannatek ist ein typischer Außenseiter. Schule schwänzen und Drogen dealen steht auf seinem Tagesprogramm. Alles Dinge, die Anna ablehnt. Doch wider Willen verliebt sich Anna rettungslos ihn, trotz allen Warnungen. Sie lernt eine andere Seite von ihm kennen: den sanften und liebevollen Jungen, der alles für seine kleine Schwester tun würde. Abel erzählt seiner kleinen Schwester ein Märchen, wovon auch bald Anna erfährt.

Hier beginnt die Reise für Abel und Anna. Abel, der Anna in eine Märchenwelt voller Gefahren mitnimmt. Anna, die sich Hals über Kopf in die Märchenwelt reinstürzt.

Doch was ist, wenn dieses Märchen gar kein Märchen ist? Was ist, wenn es die fürchterliche Wahrheit ist? Rosenmädchen, kleine Königen, Seehund. Wer ist hier gemeint? Anna merkt, dass die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? 

UNSERE GEDANKEN

Der Märchenerzähler ist eine Geschichte, die einen gleich von Beginn an fesselt. Im Buch kommt es zur Gegenüberstellung der schockierenden Realität und zu märchenhaft-romantischen Passagen. Abel erzählt sein Märchen, welches immer mehr Spannung erzeugt und man dadurch unbedingt wissen möchte, ob es der Realität entspricht. Die Autorin spielt mit Klischees und bricht diese selbst in der Geschichte wieder auf. Die Grenzen zwischen arm und reich, gut und böse vermischen sich in der Geschichte. So werden aus Tätern Opfer und aus Opfern Täter. In der Geschichte kommt es zu vielen unerwarteten Wendungen, die sehr intensiv, dramatisch und aufrüttelnd dargestellt werden. Besonders gut dabei ist, dass am Ende bei manchen Kapiteln aus der Sicht einer Person beschrieben wird, bei der man nicht genau wusste, um welche Person es sich handelt.

Insgesamt: Es handelt sich hierbei um eine schauerhaft märchenhafte Geschichte mit poetischem Erzählstil und eigenwillen Figuren. Eine Geschichte, die bis zum Schluss spannend bleibt und kurz vor dem Ende noch einmal für Überraschungen sorgt.

„Ein modernes Märchen, ein Thriller, ein Sozialdrama und eine Liebesgeschichte zugleich.“

UNSER FAZIT

Eine außergewöhnliche Geschichte, die absolut lesenswert ist. Der Märchenerzähler ist Lieblingsbuchmaterial. Der Schreibstil der Autorin ist herausragend und die Charaktere sind tief ausgearbeitet, auch wenn Annas Sichtweise an machen Stellen naiv erscheint. Das Buch lässt einen sehr nachdenklich zurück. Michaelis ist äußerst sozialkritisch, spricht Tabuthemen an und verpackt sie in poetische Geschichten mit einer traumähnlichen Atmosphäre. Sie trifft es auf den Punkt, in dem sie zeigt, dass das Leben nicht immer so schön ist und dass Gegensätze Tür an Tür mit uns sind.

ÜBER Antonia Michaelis

Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren und ist in Augsburg aufgewachsen. Sie studierte in Greifswald Medizin und arbeitete unter anderem in Indien, Nepal und Peru. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Töchtern gegenüber der Insel Usedom quasi im Nichts. In einem alten Haus schreibt sie weiterhin lauter fesselnde Geschichten. Sie ist eine dutsche Schriftstellerin für Kinder- und Jugendbücher sowie Belletristik und Autorin von Theaterstücken.

Falls ihr noch nicht genug von der Autorin bekommen habt, stehen hier einige andere Bücher von ihr:

  • Das Institut der letzten Wünsche
  • Der letzte Regen
  • Niemand liebt November

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