Überfluss ist überflüssig
Wusstest Du, dass der globale Medizinverbrauch in den letzten Jahrzehnten um 48% angestiegen ist?
Oder dass 61% der Deutschen auch im Urlaub auf berufliche E-Mails antworten?
Und dass die Tourismusbranche in Bali 66% des Trinkwassers braucht und die Einheimischen dabei leer ausgehen?
Und, und, und …
Es ist verblüffend: wir waren noch nie so frei und individuell und selbstbestimmt. Noch nie stand uns eine größere Auswahl an Arbeits- und Lebensentwürfen zur Verfügung. Wir baden regelrecht im Überfluss. Und selten waren wir so gestresst und frustriert. Wir sind im Beruf unzufrieden, unser Geld reicht hinten und vorne nicht und Zeit haben wir schon zweimal nicht. Obwohl wir alles können und dürfen sind wir unglücklich und gestresst. Ständig stehen wir Vergleich mit anderen und parallel geht die Welt unter.
Wir leben in Zeiten der Übertreibung: immer mehr, immer besser, immer schneller. Aber warum macht uns das nicht glücklich? Und wann ist weniger mehr?
Jörg Schindler macht auf Probleme unserer Lebensweise aufmerksam und beweist uns mit belegten Zahlen, dass eben zu viel einfach zu viel ist.
Zum Glück geht es aber auch anders: jedem Problem kann Jörg Schindler ein Gegenbeispiel entgegensetzen. Es geht um Menschen, die alternative Wege und Mittel gefunden haben. Sie haben nach- und umgedacht. Jeder von ihnen vermeidet den Überfluss auf andere Art und Weise und am Schluss haben sie alle ihr Ziel erreicht: Glücklich sein.
Unsere Meinung:
Es ist ein Plädoyer gegen die sinnlose Überflutung unseres Selbst mit Dingen, wie wir nicht brauchen. Jörg Schindler deckt mit Daten und Fakten die erschreckende Wahrheit über unsere Gesellschaft auf. Dabei führt er uns vor Augen welche Ausmaße unser Handeln angenommen hat. Jede Branche wird ins Visier genommen: Medizin und Körperkult, Alltag und Reisen, Autos und Shoppen. Mit präzisen Aussagen und einer gewaltigen Prise schwarzem Humor wird unsere Gesellschaft durchleuchtet.
Und wieder einmal wird gezeigt: es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Fazit:
Ein absolutes Muss-Buch in Zeiten des Klimawandels, der sozialen Schere und der politischen Splittung in der Gesellschaft. Dir werden kleine Einblicke in ein System gezeigt, dass auf dem besten Weg ist sich selbst zu zerstören. Auf Dich warten verblüffende Zahlen und überraschende Themen. “Stadt, Land, Überfluss” beleuchtet schon fast zu viele Bereiche für seine 260 Seiten. Und obwohl vieles nicht vorkommt, schafft es Jörg Schindler einen guten Überblick zu geben und immer wieder erstaunlich Detailreich zu werden.
Und immer, wenn man denkt, dass es nicht schlimmer kommen kann, kommt es schlimmer. Aber keine Sorge, die persönlichen Erfolgsgeschichten machen Hoffnung. Noch ist nichts verloren! Aber nur wer weiß, wo die Probleme liegen, kann auch was daran ändern…
Über Jörg Schindler:
Er ist 1968 in Darmstadt geboren und studierte Anglistik und Soziologie. Er arbeitete für die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Rundschau. 2009 erhielt er den Wächter-Preis für seine Recherchen über intransparentes Verfahren der Kinderwerkshilfe UNICEF Deutschland. Seit 2012 ist er beim Nachrichtenmagazin “Der Spiegel”. 2014 erhielt er mit anderen Journalisten den Henri-Nannen-Preis für die beste investigative Leistung für Artikel zur NSA-Affäre.
“Die Rüpel-Republik. Warum sind wir so unsozial?” und “Stadt, Land, Überfluss” sind seine Aushängeschilder geworden.
Du möchtest selber auch ein Teil der Lösung des Problems sein?
Versuche es doch einmal mit eigenem Gemüseanbau! Wie Du das am besten anstellst, erfährst Du, wenn Du hier klickst.
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