Liebe Susanne, wir freuen uns, dass Du Dir Zeit für ein Interview mit uns nimmst, damit Dich unsere Leser kennenlernen können. 

Seit wann bist Du als Autorin tätig, und was hat Dich dazu bewegt, Autorin zu werden?

Mein erstes Buch erschien am 3. Februar 2014. Angefangen hat jedoch alles an einem Samstag im November 2013 und zwar aus einem eher nicht so alltäglichen Grund. Zu diesem Zeitpunkt betrieb ich seit vier Jahren eine kleine Schafskäserei, die leider, allen Prognosen und Statistiken, die da behaupteten, der Verbraucher bevorzuge handgemachte Produkte aus regionalen Kleinbetrieben zum Trotz, mehr schlecht als recht lief.

So stand ich also an besagtem Novembersamstag, frierend und mit barbarischen Rückenschmerzen seit 6.30 Uhr auf dem Leeraner Wochenmarkt, als um 10.00 Uhr die erste potentielle Kundin meinen Stand aufsuchte. Sie probierte sich durch sämtliche Produkte, lobte diese in den höchsten Tönen und teilte mir dann mit, dass meine Preise viel zu hoch seien und ich es doch vielleicht besser auf dem Markt in einer Großstadt versuchen solle.

Die Marktkollegen behaupteten später, die blanke Mordlust in meinen Augen gesehen zu haben. Und ich tat es! Ich brachte jemanden um! Keine Sorge, nicht die Kundin. Nach Marktschluss fuhr ich nach Hause, aß zu Mittag und schrieb das erste Kapitel vom „Grünlandmord“.

Woher nimmst Du die Inspiration für Deine Bücher?

Das ist ganz unterschiedlich. Bei den Krimis habe ich schon mal eine Idee beim Lesen der Tageszeitung oder ich sehe einen Fernsehkrimi und denke: „Hey, den könnte man aber spannender gestalten“. Die Fantasy-Geschichten haben sich bisher immer einfach aufgedrängt, vorzugsweise bei Spaziergängen mit dem Hund im nahegelegenen Wald.

Wie lange schreibst Du im Schnitt an einem Buch, und an welchen Orten fällt Dir das Schreiben besonders leicht?

Dazu kann ich gar keine konkreten Angaben machen. Es gibt Geschichten, die sprudeln einfach nur so in die Tastatur. Da ist das „rohe“ Manuskript auch mal in drei Wochen geschrieben. Andere stellen sich etwas quer und beschäftigen mich zwei Monate lang. Aber viel länger dauerte es eigentlich nicht. Dabei muss man allerdings auch bedenken, dass ich keine „Wälzer“ schreibe und hauptberuflich Autorin bin, sonst würde ich deutlich mehr Zeit benötigen.

Ich schreibe immer am selben Ort, nämlich an unserem Esstisch im Wohnzimmer :-D. Aber wenn es gut läuft, dann schaffe ich es vielleicht im Herbst, mir endlich ein Schreibzimmer einzurichten.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag als Autorin aus?

Eigentlich ziemlich langweilig. Wir stehen jeden Morgen um 7.00 Uhr auf. Nach dem Frühstück werden erst mal die Schafe gefüttert und anschließend auf die Weide gelassen. Die Schafe sind unsere Rentnerinnen aus der ehemaligen Käserei. Inzwischen mähen sie nur noch das Gras und spenden einmal im Jahr ihre Wolle. Danach ist Zeit für die Hunderunde mit unserem Langhaarcollie Liam. Nach dem zweiten Kaffee geht’s ans Schreiben (oder ich bleibe mal wieder bei Facebook hängen …). Da wir zur aussterbenden Spezies der Mittagesser gehören, fange ich gegen 12.00 Uhr an zu kochen. Nach einer Mittagspause (gerne auch mal mit einem Nickerchen auf dem Sofa) wird weitergeschrieben. Da ich mehr so die Beamtin unter den Autoren bin, wird um 18.00 Uhr der Laptop zugeklappt. Dann sind noch mal die Schafe dran und nach dem Abendbrot begebe ich mich in den wohlverdienten Feierabend, den ich gerne mit dem Spinnrad oder Strick- und Häkelnadeln vor dem Fernseher verbringe.

Was sind Deine persönlichen Lieblings-Genres, und was begeistert Dich an diesen Genres ganz besonders?

Es sind die Genres, in denen ich auch schreibe: Krimi und Fantasy. Wobei ich bei den Krimis auch die sogenannten cosy misterys bevorzuge, bei denen es mehr um die Ermittlungen und die Hintergründe eines Mordes geht, als um die Tat selbst. Da Krimis ja immer logisch aufgebaut sein müssen, sind die Fantasy-Geschichten quasi so etwas wie Urlaub für mich. Hier ist alles möglich, denn sie spielen in Welten, die ich erschaffe. Wenn irgendetwas nicht logisch erscheint, na, dann lasse ich halt jemanden zaubern 😉

Was ist Dein persönliches Lieblingsbuch anderer Autoren?

Ach, herrje! Es gibt so viele Bücher, die ich liebe! Aber mein absolutes Lieblingsbuch wird wohl immer J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe sein.

Schreibst Du aktuell an einem neuen Buch, oder planst Du, an einer neuen Idee zu arbeiten?

Gerade ist ein neuer Krimi ins Lektorat gegangen. Nun mache ich ein paar Tage Pause und dann geht es weiter. Da ich inzwischen mehrere Serien habe, die sich erfreulicherweise großer Beliebtheit erfreuen, muss ich mir für neue Ideen tatsächlich Zeit freischaufeln. Mein im Juli erschienener Fantasy-Roman „Hexe, alleinerziehend …“ sollte eigentlich ein Einzelband sein. Doch nun habe ich schon so viele Bitten von lieben Lesern erhalten, die Geschichte doch weiterzuführen, dass ich eigentlich gar nicht anders kann :-D. Dabei habe ich gerade im Fantasy-Bereich noch so viele Ideen… Die Tage sind einfach zu kurz.

Auf welches Deiner Bücher bist Du ganz besonders stolz?

Ganz klare Antwort: Das Hexendorf. Es war der erste „richtige“ Fantasy-Roman, den ich geschrieben habe und ich liebe diese Geschichte noch immer.

Hast Du vielleicht einen oder mehrere Tipps, die Du angehenden Autoren mit auf den Weg geben kannst?

Ich weiß gar nicht, ob man allgemeine Tipps geben kann, denn nicht für jeden gilt dasselbe. Und ich denke, ein bisschen Glück gehört auch noch zum Erfolg dazu. Schreibt die Geschichten, die in Euch sind, mit Leidenschaft und Herzblut, dann ist der erste Schritt getan.

Ausgewählte Bücher der Autorin:

                                    

Psst: Du kannst gerne über die Kommentar-Funktion Fragen an die Autorin stellen. Wir leiten diese dann weiter!

 

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